Initiative "Lauter werden"
Unser Zusammentreffen mit der Initiative „Lauter werden“
Bei unserer Begegnung am Freitagnachmittag verzichtete die 1. Vorsitzende der
Bürgerinitiative „Lauter werden“ auf lange Vorträge. Stattdessen bot sie uns einen
Rollstuhl an, der reihum sowohl geschoben als auch genutzt wurde. Ab und zu hieß
es „So, jetzt mal selber fahren“, was sich dann bisweilen als eine Herausforderung
oder als unmöglich erwies.
Unsere Route führte uns dabei über einige scheinbar harmlose Wege vom
Krankenhaus bis zur Rheinpromenade und weiter zum Neumarkt. Dabei begegneten
wir schiefen, engen Gehwegen und erlebten auf der Fährstraße das Ruckeln über
unebene Pflastersteine, dann wieder Platten und es endete in einem Spalt, aus dem
man alleine nicht herauskam.
An der Rheinpromenade mit den schönen Bänken fehlte der Platz für einen Rollstuhl
zwischen ihnen. Man hat die Wahl neben dem Mülleimer oder wenn man in
Begleitung ist, mit dem Rücken zum Rhein. Die Absenkung zur Straße ist eine prima
Idee, keine Stufen, aber was, wenn unten einer parkt? Eine Markierung könnte
Abhilfe schaffen.
Am Neumarkt erwies sich ein nur mit Sand gefüllter Bereich als kaum befahrbar und
hinterließen die Räder tiefe Furchen. Bei Edeka wollten wir uns den speziellen
Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer anschauen, doch der war entweder gerade in
Gebrauch oder nicht ordnungsgemäß zurückgebracht worden. Ein herkömmlicher
Einkaufswagen ist zu hoch und lässt sich schwer mit dem Rollstuhl koppeln.
Am Neuen Steinweg wollten wir die Straße zum Parkplatz Europaschule überqueren,
doch es ging erst mal steil runter auf die Straße. Nicht einfach und eine potenziell
gefährliche Angelegenheit, sollte ein Auto nahen. Inzwischen hatten wir alle gelernt,
auf die Schwierigkeiten zu achten.
Das beeindruckende Ergebnis dieser Begegnung war unsere Erkenntnis, wie schnell
man durch ein einzelnes Hindernis „ausgebremst“ werden kann, aber auch, dass man
Lösungen finden und vorausschauend planen und handeln kann. Frau Grieger hat uns
in wenigen Stunden wichtige Einblicke gewährt und uns motiviert, bei zukünftigen
politischen Entscheidungen unsere neuen Erfahrungen zu berücksichtigen